Die neue Woche beginnt mit einem kleinen Malheur eines der Camper. Plötzlich wollte das Auto nicht mehr anspringen. Es stellte sich heraus, dass das Fahrzeug leider das falsche „Futter“ bekommen hat. Schuld daran war die BP-Tankstelle, denn hier ist die Farbmarkierung für Diesel nämlich genau gegensätzlich zu allen anderen Tankstellen. Es ist gar nicht so leicht, das Fahrzeug auf den Abschleppwagen zu manövrieren, so werden 6 Hände gebraucht, um die Räder in die richtige Stellung zu drehen. Auf geht’s in die nächste kleine Werkstatt, wo das ganze Benzin erst einmal mit einer selbstgebastelten Konstruktion rausgepumpt wird. Nach dem erneuten Auffüllen mit Diesel springt aber das Auto glücklicherweise sofort wieder an 🙂
Unsere letzte Fahrt entlang der Westküste bringt uns vorbei an den Pancake Rocks. Die vor 30 Millionen Jahren übereinandergeschichteten Ablagerungen von Kalksedimenten und Tonmineralien werden durch Wind, Regen und Wellen immer noch weiter geformt. Die Gesteinsformationen erinnert an Pfannkuchen, wodurch sie ihren Namen erhielten. Von Aussichtspunkten sehen wir sogar Hector-Delfine im Meer, die vergnügt mit den Wellen spielen.
Das Cape Foulwind liegt unweit von Westport und ist aufgrund seiner dort lebenden Robben-Kolonie ein beliebter Anlaufpunkt für Touristen. Der englische Entdecker James Cook, der mit seinem Schiff im 18. Jahrhundert von ständigem Regen und Böen so durchgeschüttelt wurde, gab dieser Landmarke den heutigen Namen – widriger Wind. Ein schöner Weg führt oberhalb der Küste bis zu einem Leuchtturm.
Wie man auf den Bildern sehen kann, dürfen wir uns nun nach 2,5 Tagen Regenwetter endlich wieder an der Sonne erfreuen. Mit einem romantischen Sonnenuntergang geht ein weiterer schöner Tag zu Ende.
Die Weiterfahrt auf dem State Highway 6 führt uns zu Beginn am Buller River entlang. Wer schwindelfrei ist, kann über die längste Hängebrücke Neuseelands auf die andere Seite der Schlucht laufen. Wer noch mehr Adrenalin spüren möchte, lässt sich mit einer Zip-Line wieder zurück katapultieren.
Wir lenken unsere Wohnmobile über den landschaftlich wunderschönen Motueka Valley Highway. Vorbei an einsamen Farmen, die am Straßenrand ihre eigenen Erzeugnisse wie Obst, Gemüse oder auch Brotwaren verkaufen, kommen wir in den Ort Motueka, wo wir nochmals den Kühlschrank auffüllen, bevor es in den Abel Tasman Nationalpark geht.
Die Bucht an dem unser Campingplatz liegt, lässt schon erahnen, wie traumhaft schön die Strände hier sind. Gemeinsam lassen wir uns mit einem Sea-Shuttle-Boot in den Nationalpark hinein fahren. Abel Tasman hat bei seiner Seefahrt wohl niemals die beiden Inseln Neuseelands betreten, trotzdem widmete man ihm den Namen dieses Schutzgebietes. Auf dem Weg passieren wir den Split-Apple-Rock, der wie ein in die Hälfte geschnittener Apfel aussieht. Am Anchorage Beach hüpfen wir vom Boot und verbringen den Tag mit wandern, baden oder relaxen in der Sonne.
Aufgrund des Erdbebens im November letzten Jahres ist der State Highway 1 nach Kaikoura stark beschädigt worden und ist immer noch gesperrt. Deshalb bleiben wir eine weitere Nacht in Kaiteriteri und können endlich mal die Seele baumeln lassen. Und was kann es Schöneres geben, als nach einem sonnigen und gemütlichen Tag zusammen zu sitzen und den Grill anzuwerfen. Mit einem bunt zusammengewürfelten Salatbuffet, einem Stück Fleisch und einem Gläschen Wein plaudern wir bis spät in den Abend hinein.
Auf dem 35km langen Queen Charlotte Drive geht es relativ eng zu. Trotz dessen ist diese malerische Straße, die entlang der Küsten des Marlborough Sounds bis nach Picton verläuft, ein absolutes Muss.
Von Picton aus geht es mit der Fähre durch den Queen Charlotte Sound hinaus auf die Cook Straße bis nach Wellington auf die Nordinsel. Im Dunkeln müssen wir vom Campingplatz aufbrechen und reihen uns am Terminal in die Schlangen der Wohnmobile ein. Um 8 Uhr ist Abfahrt. Wir winken der Südinsel zum Abschied und sind schon ganz gespannt, welche Vielfalt die Nordinsel zu bieten hat.
Die Ankunft in Wellington ist ein guter Grund anzustoßen, ein viel besserer und freudigerer Grund dazu, ist der Geburtstag von Gerd. Erneut wird gesungen, der Wein fließt aus den Kartons und so feiern wir wieder bis in die Dunkelheit.
Fast zwei Tage haben wir die Möglichkeit, die Hauptstadt des Landes zu erkunden. Scheint am ersten Tag noch die Sonne, so ist es am zweiten Tag leider ein bisschen bewölkt und sehr windig. Doch die Stadt glänzt trotzdem mit ihren vielen Kunstwerken, Skulpturen und schönen Gebäuden. Der Name des Te Papa Museums heißt nicht grundlos übersetzt „Der Ort wo die Schätze des Landes liegen“. Bei einem gemütlichen Stadtrundgang besichtigen wir nicht nur die Waterfront, die berühmte Fußgängerzone Cuba Mall und das Regierungsviertel, sondern lassen uns auch von der Cable Car bis in das Wohngebiet Kellburn hochbefördern, von wo aus man einen herrlichen Blick über Wellington hat.