Auch Tiere gucken kann anstrengend sein! Die Camps im Etosha Nationalpark bieten eine angenehme Erholung zwischen den langen Pirschfahrten auf Schotterpiste. Leider hat es am gestrigen Tag geregnet und überall stehen Pfützen, so dass die Tiere nicht zwingend bis zu den Wasserlöchern gehen müssen, um ihren Durst zu stillen. Ein paar sind uns trotzdem vor die Linse gesprungen 🙂
Der erste platte Reifen! Die Büsche müssen hier in dieser Trockenheit eine Überlebensweise entwickeln, die es ihnen möglich macht, viel Wasser zu speichern. Dies geht nur in Form von spitzen Dornen, wovon sich gerade eines davon tief in den Gummi der Außenhaut unseres Reifens gebohrt hat.
Heute Abend haben wir Grund zu feiern: Bartolome (Spitzname Bartli) hat Geburtstag! Wir wünschen zu seinem Ehrentag nur das Beste und heben unsere Gläser.
In der kleinen Siedlung Kalkfeld geht es sehr einfach zu und der Ort scheint sehr verlassen. Doch plötzlich tauchen Kinder auf, die sich riesig freuen uns zu sehen. Sie sind der Beweis, dass man zum glücklich sein nicht viel braucht.
Wir erreichen unseren nächsten Übernachtungsort. Omaruru ist bekannt für seine alten Kolonialgebäude und hier und da wird auch noch Deutsch gesprochen. Die Gemeinde gilt als die Künstlerstadt Namibias. In der Holzschnitzerei finden wir wunderschöne Skulpturen, in der Schokofabrik werden unsere süßen Gelüste gestillt und die Anti-Vegetarier stehen im Schlachthaus im Fleisch-Paradies und machen einen Großeinkauf.
Daniel und Nicki vom River Guest House begrüßen uns herzlich in ihrem Zuhause. Idyllisch und ruhig stehen wir mit unseren Wohnmobilen auf ihrem Gelände. Daniel ist gelernter Koch und verwöhnt uns am Abend mit einem herzhaften Essen: Oryxbraten, Kartoffelgratin, Reis, Salat, Gemüse und Rotkraut.
Man ist bemüht, die Wellblechpisten zu begradigen, doch gut Ding will Weile haben. So ist leider erst die Gegenspur gebahnt und wir holpern weiter…
… und kommen ins Erongo Gebirge, welches vor über hundert Millionen von Jahren entstanden ist. Ein Vulkan, der nie an die Erdoberfläche durchdrang, hinterließ die zu Granit und Basalt erstarrten Gesteinsformationen, welche nun ständig Wind und Wetter ausgeliefert sind. Wir dürfen inmitten dieser Landschaft unser Nachtquartier aufschlagen. Ein Naturplatz wie zu Adam und Eva’s Zeiten – die Dusche und die Toilette sind jedoch neumodischer Luxus 🙂
Der Volksstamm der San lebte ursprünglich als reine Jäger und Sammler. Heute jedoch führen die meisten der noch ca. 40.000 namibischen Ureinwohner ein „normales“ Leben. Für uns nehmen sich 3 Buschmännern zusammen mit einer Schar Kinder Zeit um mit uns durch den Busch zu wandern. Leicht bekleidet demonstrieren sie uns, von welchen Früchten sie lebten, wie man mit Pfeil und Bogen umgeht, zeigen uns Wandmalereien und wie man Feuer mit zwei Holzästen erzeugt.
Unser Grillfleisch am Abend haben wir beim Metzger oder im Supermarkt „gejagt“. Ein jeder legt sein gutes Stück auf die Glut und danach setzen wir uns ans Lagerfeuer und schwelgen über das Erlebte.
Wir erleben immer wieder hautnah wie einfach teilweise die Namibische Lebensweise ist.
Endlich ist sie wieder in Sicht: die ersehnte geteerte Straße. Wir erreichen das Örtchen Usakos, dies ist der Beginn des Trans-Kalahari Highways. Der kleine Padstall, eine Art Tante Emma-Laden mit Take-Away-Restaurant, wirkt sehr spartanisch, jedoch können wir den leckeren Rinderkoteletts auf dem Grill nicht widerstehen!
In Swakopmund erreichen wir die Atlantikküste und somit Meeresniveau. Der Küstenort wirkt modern, es wird ständig restauriert und gebaut. Ende des 19. Jahrhunderts kamen hier deutsche Truppen mit ihrer Kriegsmarine an und gründeten diese Ansiedlung. Heutzutage ist Swakopmund ein Touristenmagnet, denn es gibt einiges in der Stadt selbst sowie im Umland zu besichtigen.
Die nächsten drei Nächte verbringen wir hier auf dem Campingplatz, um auch mal ein bisschen „Durchzuatmen“. Jeder unserer Stellplätze verfügt über ein eigenes Badezimmer, Grillstelle sowie ein Abwaschbecken und einer gepflegten Rasenfläche. Ein drastischer Gegensatz zu unserer letzten Nacht und ein Luxus den wir sehr schätzen! Morgens machen wir den Brötchenservice, auch für die parallel reisende Gruppe von Reiseleiterin Christine.
Nicht weit entfernt von Swakopmund liegt die Namib-Wüste, die älteste Wüste der Welt. Tommy von „Living Desert Tours“ zeigt uns, dass die Wüste lebt! Die Fahrt durch die Dünen ist rasant, da rutscht dem einen oder anderen schon mal das Herz in die Hose. Tommy gräbt nach Schlangen und Echsen, die sich vor der Hitze im Sand verstecken. Haben wir dann ein Tier genug „belästigt“, ist das ein Zeichen für ihn: „Gehma weiter, langweilig hier“.
Unsere nächste Tour führt uns in die Walvis Bay. Mit einem Katamaran und unserem Skipper Mossy erkunden wir die Bucht. Kaum auf dem Wasser bekommen wir auch schon Besuch: zutrauliche Pelikane freuen sich über die Streicheleinheiten und kleine Fischhäppchen. Auch die Pelzrobben schwingen sich mit einer Leichtigkeit aufs Boot und ergattern ihre Leibspeise. Heut ist unser Glückstag, die selten zu sehenden Atlantik Tümmler (Delfine) springen vor unseren Augen aus dem Wasser. Genüsslich schlürfen wir nebenbei Austern und andere Leckereien. Na dann Prost!
Wir müssen heute leider Abschied nehmen von Sarah, sie war die letzten 2 Wochen die Unterstützung und Begleitung von Patrick. Sie muss nach Hause fliegen, denn in ihrem Büro wartet schon einiges an Arbeit auf sie. Wir stoßen zusammen an und wünschen Sarah eine angenehme und hoffentlich reibungslose Heimreise.
Wir verlassen Swakopmund und wir freuen uns wieder auf kostenlose Massagen. Denn wir werden die nächsten Tage auf Schotterpisten durch karge Landschaften brettern. Kaum sind wir aus dem Küstengebiet raus, steigen auch schon die Temperaturen. Unser Thermometer misst 47°Grad! Willkommen in der Namib-Wüste!
Der Wüstenort Solitaire besteht eigentlich nur aus einer Tankstelle, einer Bäckerei und einer Lodge mit Campingmöglichkeit. Trotzdem befinden wir uns in einem kleinen Paradies, die neu renovierte Lodge ist eine kleine Oase.