In jedem Reiseführer wird er als „DER Traumstrand Korsikas“ angepriesen. Auch in Wirklichkeit ist der Palombaggia Strand wunderschön. Wir können uns an den roten Felsen, dem weißen Sandstrand und an dem türkisblauen Wasser kaum satt sehen und gönnen uns einen Sprung ins kühle Nass.
Da wir unser Nachtlager unweit des Städtchens Porto Vecchio aufschlagen, beschließen wir am Abend mit den Fahrrädern einen kleinen Ausflug ins historische Zentrum zu unternehmen. Hoch oben über dem Hafen thront die Altstadt mit ihren Bastionen, die in die alten Festungsmauern integriert sind.
Wir nehmen wieder eine Panoramastraße durchs Hinterland, anstatt den kurzen Weg der Küste entlang zu wählen. Vorbei an einem schönen Stausee erinnert uns die Landschaft an Kanada.
Wir sind früh dran, die Straße ist ziemlich leer – einzig eine Kuhfamilie trottet gemütlich vor uns her 🙂
Unterwegs steht eine kleine, aber steile Wanderung zu einem 70m hohen Wasserfall mit dem vulgären Namen Piscia di Gallo (zu Deutsch: Hahnenpiss) an. Der schweißtreibende Ab- und Aufstieg hat sich jedoch gelohnt. Es erwartet uns ein herrliches Panorama auf die umliegenden Berge und der Wasserfall plätschert in einem langen Strahl den Fels hinunter.
Einen bezaubernden Ausblick hat man vom Col de Bavella auf das umgebende Bavella-Massiv mit seinen bis zu 1855m hohen Gipfeln.
Das antike Aleria bezeugt die reiche Vergangenheit des Ortes, denn sowohl Römer, als auch Griechen und Etrusker waren hier in der Gegend ansässig. Die Ausgrabungsstätte einer Siedlung der Römer ist heute ein archäologisches Freiluftmuseum. Jahrelange Ausgrabungsarbeiten haben Ruinen von Forum, Tempel, Häuser und Geschäften ans Tageslicht gebracht.
Étang de Diana heißt der Lagunensee, dessen gute Wasserqualität die Zucht von exquisiten Fisch- und Meerestieren ermöglicht. Bereits in der Antike wurden Austern aus dem Étang de Diana nach Rom versandt. Die Weichtiere wurden ausgenommen und ihr Fleisch zum Transport in Amphoren in Salz eingelegt.
An der Meeresöffnung dieses Lagunensees kann man die fotogenen Überreste des alten genuesischen Torre de Diana besichtigen.
Noch einmal wollen wir uns nach oben schrauben, um statt „langweilig“ entlang der Küste durch das abwechslungsreiche Inland nach Bastia zu gelangen. Wir passieren einige nette Bergdörfchen, verfallene Klosterruinen und eine „leicht“ ramponierte Straße, die durch einen kleinen Erdrutsch zerstört wurde. Unser Wohnmobil passt aber zum Glück überall durch 🙂
Vor den Toren Bastias schlagen wir unser Quartier auf. Vom schönen Sandstrand aus hat man bereits einen tollen Blick auf die nahegelegene Stadt.
Mit dem lokalen Zug gelangen wir ins Zentrum Bastias. Von vielen nur als Fährhafen genutzt, hat das schmucke Städtchen an der Ostküste jedoch einiges zu bieten. Neben einer kleinen Altstadt mit den typischen engen Gassen, einer alten Zitadelle mit einem interessanten Museum und einigen Kirchen, besticht vor allem der „alte“ Hafen mit seinen vielen Booten und Yachten.
Unsere Henkersmahlzeit auf der Insel nehmen wir im Restaurant des Campings ein. Wir wollen vor unserer Weiterreise noch die berühmten Miesmuscheln aus dem Étang de Diana kosten. Zubereitet à la Marinière, das heißt in einer Weißwein-Soße, schmecken die Schalentiere besonders lecker.
Nun ist es soweit: Wir verlassen nach 2,5 Wochen, 1.100km Kilometern mit dem Wohnmobil, über 200km mit dem Fahrrad und knapp 100km zu Fuß diese wunderschöne Insel. Korsika es war schön auf dir, du bist so abwechslungsreich und die Reise 2020 wird sicherlich traumhaft!
Wir peilen jedoch nicht direkt die Heimfahrt an, sondern machen noch einen kurzen Zwischenhüpfer nach Elba. Auch diese kleine Mittelmeerinsel wollen wir uns ansehen und entscheiden, ob wir sie gegebenenfalls auf einer unserer Touren mit einbauen.
Unseren ersten Halt auf Elba legen wir in Capoliveri ein. Der Ort, dessen Altstadt im typischen Stil eines mittelalterlichen Borgo (befestigtes Dorf) auf einem Hügel erbaut wurde, gilt mit seinen engen Gassen mit Schwibbogen und Treppen als das schönste Dorf der Insel.
Bei Porto Azzurro besuchen wir die Piccola Miniera, eine Art Freilichtmuseum in dem anschaulich der Bergbau und das Mineralienvorkommen auf Elba erklärt werden.
Anschließend schlendern wir durch das hübsche Hafenstädtchen an der Ostküste.
Eine etwas andere Art von Gondelfahrt erlebt man von Marciana aus auf den höchsten Berg der Insel, den Monte-Capanne. Ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit muss man besitzen, um die 20 minütige Fahrt auf über 1.000 Meter unbeschadet zu überstehen 🙂
Die Auffahrt lohnt jedoch, der Blick von oben ist grandios.
Der Name von Elbas Hauptstadt, Portoferraio, bedeutet übersetzt „Eisenhafen“, was auf den Eisenabbau auf Elba zurückzuführen ist. Die Stadt hat jedoch weit mehr zu bieten, wie den kommerziellen Hafen. Malerisch schmiegt sich die Altstadt an den Hang entlang der natürlichen Bucht.
Auch Napoleon Bonaparte hat einst den Ort zu schätzen gewusst und hat sich deswegen seine Winterresidenz in die Villa Mulini einrichten lassen. Heute ist die alte Villa ein Museum und wir erfahren wie prunkvoll er hier gelebt haben muss.
Den Abschluss unserer Erkundungstour machen wir in Pisa. Der stadtnahe Campingplatz ist auch nicht weit entfernt vom Fährhafen in Livorno. Ein guter Ausgangspunkt für unsere Teilnehmer zum Start der Reise.
Wer Pisa hört, denk nur an seinen Schiefen Turm, jedoch sollte man die Altstadt um den Arno-Fluss nicht außer Acht lassen.
Von hieraus treten wir unsere Heimreise an, wo wir die neue Tour für den Katalog vorbereiten.