Nach dem üppigen Buffet und einem Glas Wein lassen wir bequem die Wohnmobile auf dem Parkplatz stehen und schlafen so unterhalb des 160 Meter hohen Turms
Wir nehmen uns einen ganzen Tag Zeit, um die mächtigen Wasserfälle ausgiebig zu bestaunen. Tagsüber schießen ca. 180 Millionen Liter Wasser pro Minute die bis zu 57m hohe Abbruchkante hinunter. Nachts wird der Durchfluss jedoch um ca. 50% gedrosselt, um das Wasser in einem Kraftwerk für die Stromgewinnung zu nutzen.
Wir betrachten das Schauspiel trockenen Fußes von der Aussichtsmeile und blicken auf die Wagemutigen, die sich in Ponchos gehüllt auf der „Hornblower“ bis nahe an die Fälle heranfahren lassen und somit eine ordentliche Dusche nehmen.
Im Daredevil Museum werden die Original-Relikte gezeigt, mit deren Hilfe sich die Lebensmüden über die Horseshoe Falls in die Tiefe stürzten. Einige haben es überlebt (manche sogar mehrfach), andere jedoch hat es das Leben gekostet.
Die Stadt Niagara Falls ist eines der Haupt-Touristenziele in Nordamerika. Die Umgebung der Wasserfälle wird von zahlreichen Hotelhochhäusern, Aussichtstürmen, Souvenirläden, Casinos und vielen Vergnügungseinrichtungen dominiert und überall blinken bunte Leuchtreklamen. Gefühlt stehen wir in Mini-Las Vegas.
Die Panoramastraße des Niagara Parkway führt uns durch Weinanbaugebiete bis in das Örtchen Niagara-on-the-Lake. Hier fließt der Niagara Fluss in den Ontariosee.
Viele alte Gebäude säumen die Straße und im Jahr 2003 wurde die Stadt zur National Historic Site erklärt.
In der Gegend um das ehemalige Berlin, das nach dem 1. Weltkrieg in Kitchener umbenannt wurde, haben sich einst viele Deutsche niedergelassen, darunter viele Mennoniten. In St. Jacobs besuchen wir den lokalen Farmers Market und finden auch unter den Verkäufern einige Frauen dieser Glaubensrichtung, die ihre Waren anbieten.
Auch im Ort St. Jacobs wird die Stone Crock Bäckerei noch immer von deutschen Nachfahren betrieben. Bei unserem Besuch können wir dem Anblick der vielen Leckereien einfach nicht widerstehen und kaufen kleine „Versucherlis“ für die ganze Gruppe.
Die geografische Nähe zu Toronto sorgt in den Sommermonaten für jede Menge Betrieb in Wasaga Beach. Der kleine Ort ist berühmt für seinen langen breiten Strand am Lake Huron, der mit seinen 16km gleichzeitig der längste Süßwasserstrand der Welt ist.
Die Jesuiten bauten bei Midland im 17. Jahrhundert eine Mission auf, um im Stile der südamerikanischen Reduktionen ein friedliches Zusammenleben mit den ansässigen Huronen zu erwirken und die Indianer zum christlichen Glauben zu bekehren. Der Versuch schlug leider fehl und die meisten Missionare wurden von den verfeindeten Irokesen getötet. Posthum wurden die Geistlichen heiliggesprochen und im Martyrer’s Shrine beigesetzt, das heutzutage ein Pilgerort für viele Christen ist.
Midland liegt an der Georgian Bay und das kleine Zentrum imponiert durch seine vielen Wandgemälde.
Am Abend besuchen wir gemeinsam die Bayfort Marina unweit des Campingplatzes mit dem Henrys Fischrestaurant. Bei milden Temperaturen lassen wir uns die leckeren Fischplatten auf der Terrasse schmecken.
Noch ein schnelles Gruppenselfie bevor uns heute ein Paar frühzeitig verlässt.
Ertappt 🙂 Am Morgen beim Müll wegbringen schauen uns 4 überraschte Augen aus dem großen Container an.
In Cookstown beenden wir unsere Reise mit den Wohnmobilen, da hier unsere Abgabestation von Fraserway ist. Bevor wir jedoch zum Flughafen aufbrechen, wollen wir uns noch Kanadas größte Stadt Toronto mit Bus und lokalem Reiseleiter ansehen.
Auf unsere Stadtrundfahrt durchqueren wir die unterschiedlichsten Bezirke der Stadt und stellen fest das einige Villenviertel fast bis ins Zentrum reichen.
Dass Toronto eine absolute Multikultistadt ist zeigt sich nicht nur an der Tatsache, dass der Notruf in 150 verschiedenen Sprachen beantwortet werden kann, sondern auch an den Namen der unzähligen Stadtvierteln wie Little Italy, Chinatown, …
Wir machen unsere Mittagspause im historischen Künstlerviertel Distillery District. In den alten Backsteingebäuden befinden sich eine Brauerei, Cafes sowie Kunsthandwerksgeschäfte.
Der St. Lawrence Market wurde 2012 von National Geographic zum schönsten Markt der Welt gekürt. Von der herrlichen Auswahl an frischem Fisch, Fleisch und Gemüse können wir leider keinen Gebrauch mehr machen, da unsere Reise ja bekanntlich hier endet. Aber auch auf dem Foto gibt der Markt einiges her.
An sehr kalten Winter- (bis -25°C) oder sehr heißen Sommertagen (30°C und 80% Luffeuchtigkeit) sind die Straßen in Toronto nahezu menschenleer. Der Großteil der Passanten nutzt dann das unterirdische Wegesystem mit über 30km Fußwegen, Anbindungen an die U-Bahn-Stationen und Hotels.
Unseren letzten Stopp vorm Flughafen legen wir am außergewöhnlichen Rathaus von Toronto mit seinem modernen Baustil ein. Ein schönes Fotomotiv als Abschluss der Reise dient der „TORONTO“-Schriftzug, der im Zuge der Pan American Games 2015 aufgestellt wurde und nun eines der meistfotografierten Bilder der Stadt darstellt.
Wir verabschieden uns vom zweitgrößten Land der Welt und die letzten erlebnisreichen 8 Wochen bleiben uns noch lange in Erinnerung.